Ein Nachteil beim Langzeit-EKG war schon immer der, daß oft gerade dabei keine Störungen aufgetreten sind! Wir mußten bisher Patienten mit diesem Problem ins Krankenhaus schicken oder sie bitten, mehrmals sofort zum EKG in die Praxis zu kommen, wenn die Extraschläge oder Aussetzer stattfanden. Das war immer etwas streßig – wer kann schon von Arbeit oder Kindern jederzeit sofort weg in die Praxis fahren? Moderne Technik ist nicht immer segensreich, aber für dieses Problem gibt es seit Kurzem eine noch wenig bekannte Lösung!
Wir haben jetzt eine handliche „EKG-Karte“ (nur 37 Gramm, 9 cm lang, paßt in jede Hosentasche), mit der Sie selbst Ihr EKG aufzeichnen und übers Telefon an meinen Computer schicken können – wann immer Sie wollen! Damit können wir Sie besser überwachen, wenn Sie beispielsweise
· wegen eines Herzinfarkts genau überwacht werden müssen,
· das Langzeit-EKG Ihre Rhythmusstörungen nicht findet,
· bei Ihnen Herzschmerzen neu aufgetreten sind und Ihre Herzaktionen vorbeugend intensiv kontrolliert werden sollen!
Zu beachten: Sie können übers normale Telefon oder über ein Handy übertragen, allerdings | | funktioniert die "Akustikkoppelung" nicht bei allen Handys. Beim Handy können Sie auch die Infrarot-Schnittstelle aktivieren; der Abstand zur EKG-Karte soll bei der Übertragung mindestens 5 cm betragen!
Wenn Sie z.B. am Wochenende bei Herzschmerzen beunruhigt wären, könnten Sie mich rund um die Uhr anrufen, und ich kann im Computer sofort Ihr EKG auswerten und mit Ihnen besprechen! Sie bekommen die EKG-Karte für 3-4 Tage mit nach Hause. Diese Zeit genügt erfahrungsgemäß, um alle Herzprobleme zu analysieren.
In vielen Fällen wird die EKG-Karte einfach beweisen, daß Ihre Herzprobleme harmlos sind und dann meistens durch Streß und Nervosität entstehen – in manchen anderen Fällen wird diese wirklich moderne Methode, die auch „Telemetrie“ genannt wird, vielleicht sogar lebensrettend sein. (43% aller Todesfälle sind angeblich herzbedingt.) Trotz des hohen technischen Aufwandes verlangen wir nur eine minimale Gebühr für diese besondere Betreuung. Hier ist es für mich (mal wieder) völlig unverständlich, warum unser Kassensystem diese wirklich nützliche Leistung nicht übernimmt, aber dazu habe ich ja hier bzw. in unserer Praxiszeitung schon öfter geschrieben.
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